Die zweite Großübung der diesjährigen Feuerwehraktionswoche fand am Abend des 19.09.2011 in Breitenlesau (Inspektionsbereich II) statt. Das sehr anspruchsvolle Szenario sah vor, dass im Küchenbereich der dortigen Brauereigaststätte Krug ein Brand ausbricht und es in der Folge unter anderem zu einer starken Verrauchung des Tanzcenters kommt. Insgesamt 16 Personen werden in dem weitläufigen Areal zunächst vermisst.
Mit dem neuen Einsatzstichwort B5 „Brand Versammlungsstätte“ löste die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach, diese am Sprechfunk prominent besetzt durch deren Leiter, Markus Ruckdeschel, Alarm aus. Da eine reale Schadenslage in dieser Kategorie und Größenordnung einen hohen Bedarf an Einsatzkräften und -mitteln erfordert, werden die Wehren Breitenlesau-Siegritzberg, Waischenfeld, Zochenreuth, Hubenberg-Heroldsberg, Plankenfels, Hollfeld, Kirchahorn, Hochstahl, Seelig, Schressendorf, Tiefenlesau und Nankendorf sowie der Löschzug Mistelgau zum Gelände der Brauerei gerufen.
Unter dem Befehl des Einsatzleiters Matthias Alberth, dem örtlich zuständigen Kommandanten, wurde in einem ersten Einsatzabschnitt primär die Menschenrettung durch Atemschutzgeräteträger im betroffenen Gebäude vorangetrieben. Die Abwicklung der verschiedenen einsatztaktischen Maßnahmen erfolgte dabei mit Hilfe der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung. Die nach und nach lokalisierten „Verletzten“, die sich räumlich auf den Tanzsaal, die Fremdenzimmer und die Gaststätte verteilten, wurden den kompetenten Fachleuten des Malteser Hilfsdienstes Waischenfeld, welche die Darsteller im Vorfeld packend realistisch mit verschiedenen Verletzungsmustern geschminkt hatten, zur weiteren Behandlung übergeben.
Eine größere Ausweitung des fiktiven Brandes wurde sowohl im Innen- als auch im Außenangriff, der u.a. mit Hilfe der neuen Drehleiter aus Waischenfeld über mehrere Gebäudeseiten vorgenommen wurde, verhindert. Die hierzu erforderliche Löschwasserversorgung, die insgesamt als gut bewertet werden darf, konnte über Löschwasserbehälter sowie mehrere Hydranten im Umfeld sichergestellt werden.
Im Rahmen der sich anschließenden Manöverkritik freute sich Kreisbrandinspektor Armin Meyer insbesondere über die zahlreichen Zuschauer, die der Übung beigewohnt hatten. Es sei besonders wichtig, eine entsprechende Darstellung der hohen Leistungsfähigkeit der Feuerwehr in der Öffentlichkeit zu erreichen. Ein herzliches Dankeschön gelte zudem dem Inhaber der Brauerei, Konrad Krug, für die freundliche Zurverfügungstellung der Örtlichkeiten sowie der Stadt Waischenfeld für ihre stete Unterstützung sowie die Übernahme der Brotzeit.
Der stellvertretende Landrat Thomas Thiem, der an diesem Abend selbst in den Reihen der Feuerwehr aktiv war, überbrachte die besten Grüße des sich derzeit noch in den USA befindlichen Landrates Hermann Hübner. Bezugnehmend auf das Motto der diesjährigen Aktionswoche „Stell dir vor du drückst, und alle drücken sich – Keine Ausreden! Mitmachen!“ machte er deutlich, dass im Landkreis Bayreuth die schöne Situation herrsche, dass sich viele Leute eben nicht vor dieser verantwortungsvollen ehrenamtlichen Tätigkeit wegducken würden, sondern engagiert bei der Sache seien. Dem schloss sich auch Bürgermeister Edmund Pirkelmann an, der betonte, dass die Schlagkraft der Feuerwehren in guter Weise demonstriert wurde.
Kommandant Alberth dankte allen rund 160 Teilnehmern für ihr tatkräftiges Zupacken und führte aus, dass solche Übungen eben gerade dazu dienen, Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunft zu finden. Kreisbrandmeister Reinhard Pichl, der stellvertretend für die Übungsbeobachter in launigen Worten einige interessante Aspekte anmerkte, hob hervor, dass die Übung im Großen und Ganzen super geklappt hätte. Ein paar dabei aufgefallene Punkte werden in einer demnächst angesetzten Nachbesprechung näher beleuchtet.
Kreisbrandrat Hermann Schreck dankte den Teilnehmern abschließend für die allseits auch heute wieder in das Wohl der Allgemeinheit investierten Stunden und stellte heraus, dass Feuerwehrdienst – um motivieren zu können – vor allem Spass machen müsse.
Text und Fotos: Sven Kaniewski, Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit