Die gesamten Wehren der VG Betzenstein-Plech (UK 10) sowie die Wehren aus Bronn, Kirchenbirkig und Pegnitz eilten am vergangenen Samstag, den 24.09.2011 nach Betzenstein, um eine angenommene Gasexplosion während eines Burgfestes mit ca. 80 geladenen Gästen zu bekämpfen.
So lautete die Alarmmeldung um 15 Uhr, ausgelöst durch die ILS Bayreuth-Kulmbach zu einer Großübung im Rahmen der Feuerwehraktionswoche.
Innerhalb kürzester Zeit begann die Feuerwehr Betzenstein mit dem Erstangriff zu dem äußerst schwierig zugängigen Objekt. Die Burg Betzenstein ist mit den Einsatzfahrzeugen nicht anfahrbar. Deshalb musste alles Material durch einen schmalen, steilen Weg, mehrere Hundert Treppenstufen hinauf befördert werden. Dies verlangte den Einsatzkräften alles ab. Ebenso wurden für die Brandbekämpfung zwei B-Leitungen von der Stadtmitte aus aufgebaut, sowie eine B-Leitung von der Südseite über die Burgmauer.
Einsatzleiter und örtlicher Kdt. Gerd Ziegler, unterstützt von KBM Werner Otto, teilte das Übungsgeschehen in sechs Abschnitte ein. Hier wurde besonderes Augenmerk auf den Abschnitt Bereitstellungsraum gelegt, da die beengte Innenstadt von Betzenstein rasch durch die Vielzahl der anrückenden Einsatzfahrzeuge überlastet wäre und somit die gezielte Einteilung der Einsatzmittel unnötig verzögert würde.
Insgesamt sieben Atemschutztrupps nahmen die Rettung der sieben als vermisst gemeldeten Personen vor. Die FF Pegnitz unterstützte die Übung mit dem Einsatz der Drehleiter, die SEG Pegnitz versorgte die „Verletzten“.
Landrat Hermann Hübner war von Anfang an zu Gast und beobachtete das Übungsgeschehen mit sehr großen Interesse. Er sprach den insgesamt 115 Einsatzkräften großen Dank für die Übungsteilnahme aus, die manchen wirklich alles abverlangte. Das Zusammenspiel und die Kommunikation der verschiedenen Hilfsorganisationen funktioniert, jedoch bedarf es dazu ständiger Bereitschaft, solche Szenarien immer wieder zu üben. Motivation und Mannschaftsgeist seien die Grundvoraussetzung, dass sich Menschen, vor allem junge Menschen für den Dienst in der Feuerwehr bereit erklären. Darum muss auch in Zukunft verstärkt der Fokus der Wehren sein, Nachwuchs zu gewinnen. Landrat Hübner versprach, dass der Landkreis sein Möglichstes dafür tun wird, dies mit geeigneten und notwendigen Mitteln zu unterstützen.
KBI Adolf Mendel zeigte in der anschließenden Abschlussbesprechung das Übungsgeschehen noch einmal kurz auf. Auch er dankte den Einsatzkräften für die Bewältigung der wirklich schwierigen und Kräfte raubenden Übung. Allerdings muss jedem bewusst sein, dass dies unter Umständen auch einmal ein Ernstfall sein kann.
Der Nachmittag schloss mit einer deftigen Brotzeit im neuen, noch nicht ganz fertig gestellten Feuerwehrhaus in Betzenstein.
Text: Martin Tauber, FB Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: Martin Tauber