Eine realitätsnahe praktische Aus- und Fortbildung im Bereich der technischen Hilfeleistung, die nicht nur statistisch den Schwerpunkt des Einsatzbereiches der Feuerwehren bildet, ist heutzutage unverzichtbar.
Dementsprechend konnten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Teilnehmer zum ganztägigen Lehrgang „Patientengerechte Rettung“ in Altenplos von Kreisbrandinspektor Harald Schöberl begrüsst werden. Insgesamt beteiligten sich 27 Feuerwehrleute aus nahezu allen Richtungen des Landkreises Bayreuth, namentlich den Feuerwehren Weidenberg, Bad Berneck, Seybothenreuth, Kirchenlaibach, Streitau, Betzenstein, Crottendorf, Hummeltal, Plech, Nemmersdorf, Glashütten, Lehen-Glotzdorf und Pottenstein.
Da bei dieser Sonderausbildung die Praxisbezogenheit im absoluten Vordergrund steht, nehmen hieran seit Jahren auch Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes in lehrender und lernender Weise teil. Durch das direkte Zusammenarbeiten beider Organisationen und dem daraus resultierenden, gegenseitigen Erkenntnisgewinn werden technische Rettung und Notfallmedizin optimal vereint.
Das Vormittagsprogramm erstreckte sich über verschiedene Aspekte des richtigen, systematischen Vorgehens bei Verkehrsunfällen, Grundlagen der Fahrzeugtechnik sowie der Checkliste zur patientengerechten Rettung, einer gemeinsamen Ausbildungsunterlage der Arbeitsgemeinschaft Gefahrenabwehr. Dr. med. Stefan Eigl referierte über die Einsatzpraxis von Notärzten und brachte damit den Feuerwehrleuten die medizinische Seite näher.
Der anschließende Nachmittag hatte es dann für die Teilnehmer in sich, und das nicht nur wegen der äußerst sommerlichen Temperaturen. Bei einem simulierten Verkehrsunfall zwischen zwei Fahrzeugen wurden mehrere Personen eingeklemmt und dabei zum Teil schwer verletzt. Durch geschickt eingestreute Zwischenfälle, wie beispielsweise dass schon zu Beginn der Übung ein Junge mit einer Handverletzung die anrückenden Einsatzfahrzeuge schon weit vor der eigentlichen Schadensstelle aufhielt, wurde der Spannungsbogen der Teilnehmer über lange Zeit aufrechterhalten.
Bei dem zweiten Szenario war ein PKW unter den Anhänger einer landwirtschaftlichen Zugmaschine gekracht und hatte sich dort verkeilt. Bei der Lageerkundung stellte sich heraus, dass sich auch auf dem Anhänger zwei verletzte Personen befanden, die es zu versorgen und zu befreien galt.
Bei der abschließenden Manöverkritik waren sich alle Beteiligten einig, dass eine Ausbildung „Hand in Hand“ künftig weitergeführt werden muss. Die binnen so kurzer Zeit vermittelten Eindrücke und gewonnenen Erfahrungen kommen dabei den Partnern Feuerwehr und Rettungsdienst – und damit in der logischen Konsequenz auch den künftig unverhinderbar zu erwartenden Unfallopfern – zu Gute.
Ein besonders herzlicher Dank gilt abschließend Kreisbrandmeister Ewald Berneth mit seinem Team für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, Verpflegung und der wie immer hervorragenden Organisation.
Text und Fotos: Sven Kaniewski, Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit