Zweites Wechselladersystem im Landkreis Bayreuth vollständig

Zweites Wechselladersystem im Landkreis Bayreuth vollständig

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Es war schon ein imposantes Bild, das sich einem beim Zugehen auf das Feuerwehrhaus Gefrees am vergangenen Samstag bot. Mit der offiziellen Übergabe des Wechselladers mit vier Abrollbehältern, zu der die Stadt Gefrees geladen hatte, ist der zweite von vier Standorten im Landkreis Bayreuth nun komplett mit dieser hochmodernen Technik einsatzbereit.

Technik auf modernstem Stand, ausgerichtet auf die steigenden Anforderungen der Zukunft im Einsatzgeschehen der Freiwilligen Feuerwehren unter Berücksichtigung einer schwieriger werdenden Personalsituation im Ehrenamt: der Landkreis Bayreuth hat sich dieser schwierigen Aufgabe gestellt und mit der Entscheidung für das Wechselladersystem die richtigen Weichen gestellt.

Bereits seit 2007 liefen die Planungen für das Konzept, das zu dem bewährten, überörtlichen Gerätebeschaffungsplan einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der ehrenamtlichen Hilfsorganisation darstellt.

Nicht unumstritten sei das neue System gewesen, darin waren sich die Redner beim offiziellen Festakt einig. „Weil es Geld kostet. Viel Geld sogar.“ Und dennoch habe man diesen Weg eingeschlagen, weil die Verantwortlichen aus Politik und Feuerwehrführung die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt haben.

Endgültig umgesetzt werden konnte der Gedanke des Wechselladersystems hingegen nur, weil sich vier Kommunen gemeinsam mit ihren Feuerwehren bereit erklärt haben, die Last für den Betrieb zu tragen: Pegnitz, Speichersdorf, Waischenfeld und Gefrees sichern die Einsatzbereitschaft mit dieser Gerätschaft. Mit jeweils einem Standort im Süden, Norden, Osten und Westen ist somit ein weiterer, wichtiger Stützpunkt für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises entstanden.

Dass hinter all dem ein enormer Aufwand an Ausbildung steckt, wird dem aufmerksamen Betrachter der vier Abrollbehälter in Gefrees schnell klar. Allein in einem Behälter befinden sich schon über 480 Einzelteile. Der Feuerwehrdienstleistende muss wissen, wo er was findet und es richtig einsetzen: eine fundierte Ausbildung ist die Grundlage für den späteren effektiven Einsatz. Pegnitz und Gefrees haben den entscheidenden Teil dieser Mammut-Aufgabe bereits gestemmt, weil dort mit den Trägerfahrzeugen und den vier Abrollbehältern die ersten beiden Standorte komplett ausgestattet sind. In Gefrees sind die Gerätschaften für die Bereiche „Technische Hilfeleistung“, „Hochwasser“, „Wasser“ und „Transportmulde“ stationiert.

Hier einige technische Daten:
Trägerfahrzeug:
– Fahrgestell MAN mit 26 to Gesamtgewicht
– Motorleistung 400 PS
– Hydrodrive ( Hydraulischer Vorderachsantrieb )
– Lenk-Liftachse
– Hiab Ladekran mit Funksteuerung, der bei 15 m Ausladung noch 860 kg hebt. Am Ladekran befindet sich eine 2 to Seilwinde, um auch Lasten über Hindernisse heben zu können.
– Hiab Hakengerät mit einer Leistung von 17 to Hubkraft zur Containeraufnahme.
– verschiedene Anschlagmittel, unter anderem ein Tierhebegeschirr
– verschiedene Druckluftwerkzeuge mit einem Luftschnellangriff
– Navigationsgerät

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Bürgermeister Harald Schlegel begrüßte die zahlreichen Gäste aus benachbarten Feuerwehren, befreundeten Hilfsorganisationen sowie der Landkreisführung mit Landrat Hermann Hübner, Kreisbrandrat Hermann Schreck und seinem Kulmbacher Kollegen, KBR Stefan Härtlein, an der Spitze. Schlegel betonte, dass in Notsituationen nicht danach gefragt werden dürfe, was das geeignete Hilfsmittel koste. Er lobte die Arbeit der Feuerwehrleute, die über das Pflichtmaß eines Bürgers weit hinaus gehe. Dass Staat, Landkreis und Kommune die technischen Rahmenbedingungen für diese Arbeit schaffen müssen, sollte selbstverständlich sein.

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Dass Einsätze künftig mehr überörtlich sein werden, betonte Landrat Hermann Hübner und bezeichnete das Wechselladersystem als mutig und neu, dennoch wichtig und richtig. Obwohl zunächst Mehrausgaben zum überörtlichen Gerätebeschaffungsplan entstehen, werde es mittel- und langfristig zu Einsparungen im engmaschigen Hilfeleistungsnetz kommen. Der Landkreis Bayreuth hat das Kombisystem in Gefrees mit € 330.000,00 gefördert, der Freistaat mit rund € 130.000.

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Deutliche Kritik an der Finanzpolitik des Freistaates Bayern übte MdL, Inge Aures. Ihren Informationen zufolge halte der Freistaat rund 58 Millionen Euro für die Feuerwehren auf dem Konto, wogegen Landkreise und Kommunen immer stärker mit Ausgaben belastet würden. Am Beispiel von Gefrees sehe man, dass es keine Prestigeobjekte seien, sondern technischer Standard sinnvoll eingesetzt würde.

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Kreisbrandrat Hermann Schreck zeigte in seinem Grußwort den Weg der Planung von 2007 bis zur heutigen Indienststellung auf. Während man in der Anfangsphase noch belächelt wurde, breitet sich das Wechselladerkonzept auch in den benachbarten Städten und Landkreisen aus. Schreck lobte die Gefreeser Wehr. Sie sei stets verlässlich, motiviert und kompetent.

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Kommandant Manfred Horn konnte von bereits sieben Einsätzen berichten, zu denen das Wechselladersystem alarmiert wurde. Dabei musste jeder Abrollbehälter mindestens einmal eingesetzt werden. Erhebliche Eigenleistung zeigte die Feuerwehr Gefrees zudem bei der Beschaffung dieser landkreisbezogenen Gerätschaft: Das Trägerfahrzeug wurde vom Förderkreis und aus Überschüssen vom Tag der offenen Tür mit € 24.662,80 mitfinanziert, die Transportmulde mit € 13.566,00 bezuschusst. Weiterhin wurden neuwertige Gerätschaften aus den bestehenden Fahrzeugen im Wert von € 93.999,93 übernommen, die sonst auch noch beschafft werden hätten müssen. Somit hat die Feuerwehr Gefrees das Konezpt zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger mit insgesamt € 132.228,73 unterstützt !!!

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Pfarrer Kelinske aus Gefrees stellte Fahrzeug und Mannschaft unter den Segen Gottes.

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Freude bei der Schlüsselübergabe: von links Pfr. Kelinske, MdL Inge Aures, Kreisbrandrat Hermann Schreck, Landrat Hermann Hübner, Kommandant Manfred Horn, Bürgermeister Harald Schlegel

Text: Carolin Rausch, Leiterin FB Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: Carolin Rausch

Gefrees, Landkreis Bayreuth, Wechselladersystem

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