Es sind bewegende Momente, wenn ein Mann um Worte und Fassung ringt, der sein ganzes Leben lang nichts anderes getan hat, als anderen Menschen zu helfen.
Ein Mann, der über 3000 Mal ein Alarmsignal erhalten hat und ohne „Wenn und Aber“ dorthin geeilt ist, wo etwas Schlimmes passiert ist – ohne zu wissen, was ihn erwartet. Bedingungslos. In Situationen schlimmer Unglücke, die oftmals aussichtslos schienen. Der immer dort geholfen hat, wo Menschen in Not geraten sind – auch wenn es nicht der „Nächste“ war in dem Sinne, wie den Begriff Viele in unserer Gesellschaft heute verstehen. Ein Dank dafür kam oft sehr zögerlich, in den meisten Fällen eher überhaupt nicht. Zurück bleibt ein Mann, der rückwirkend sagt: „wir konnten vielen Menschen helfen, deren Hab und Gut retten, oftmals sogar deren Leben. Ich bereue keine Stunde, in der ich im Einsatz war.“
Es ist ein Lebenswerk, das Wolfgang Maisel geschaffen hat. Eines, das mit Geld nicht zu bezahlen ist. Das hat auch Bad Bernecks Bürgermeister Jürgen Zinnert mit seinem Stadtrat erkannt und am 30. April 2014 im Rathaus einen Ehrenempfang für Wolfgang Maisel gegeben, in dem das Stadtoberhaupt nochmals alle Leistungen Maisels Revue passieren hat lassen. Maisel hatte zur Jahreshauptversammlung im Februar sein Amt im Alter von 60 Jahren in jüngere Hände übergeben.
Begleitet von seiner ganzen Familie, Ehefrau Gudrun, den Kindern Elke und Rainer mit Ehepartnern und den drei Enkelkindern Leni, Nico und Hannes, konnte er ehemalige und amtierende Führungskräfte der Feuerwehr begrüßen. Ehrenkreisbrandrat Ludwig Lauterbach, Ehrenkreisbrandinspektor Joachim Judas, Kreisbrandinspektor Winfried Prokisch und Kreisbrandrat Hermann Schreck war es eine Herzensangelegenheit, an dem Empfang teilzunehmen. Ebenso wie den Kameraden der Feuerwehr Bad Berneck. Besondere Weggefährten eben, die Maisel selbst auf die Einladungsliste der Stadt Bad Berneck stellen durfte. Menschen, die ihn begleitet haben in seinem Feuerwehrleben. All diese sollten auch an diesem – seinem Abend – nicht fehlen.
Der Goldene Ehrenring der Stadt Bad Berneck – unbezahlbar, eben wie die Leistungen jenen Mannes, der in dem Moment der Übergabe um Worte und Fassung ringt: es ist Wolfgang Maisel, der seit 30. April 2014 der einzige Mensch in Bad Berneck ist, der berechtigt ist, diese außergewöhnliche Auszeichnung seiner Stadt bei passenden Gelegenheiten zu präsentieren und zu repräsentieren. Es ist die Krönung eines weit mehr als 30jährigen, unermüdlichen Wirkens zum Schutz der Menschen. Es ist das äußere Zeichen einer Kommune, die weiß, was sie Wolfgang Maisel zu verdanken hat. Als Eintrag im Goldenen Buch der Stadt wird dies für die Nachwelt dokumentiert.
Und es wäre nicht Wolfgang Maisel, wenn er nicht in aller Bescheidenheit kundtun würde, dass es nur gemeinsam, mit allen Kameraden der Feuerwehr, der Landkreisführung, den Bürgermeistern und der Stadtverwaltung geglückt wäre, die Feuerwehr Bad Berneck zu dem zu machen, was sie heute ist: ein Eckpfeiler in der Gefahrenabwehr und der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bayreuth, aber auch den zahlreichen Durchreisenden auf den Bundesstraßen und Bundesautobahnen, wie es Kreisbrandrat Hermann Schreck in seinem sehr persönlichen Glückwunsch ausspricht. Weitsichtigkeit, Kollegialität und Kompetenz sind die Worte, die an diesem Abend immer wieder fallen, wenn über Maisel gesprochen wird.
Es ist ein Ehrenabend ganz so, wie man es von Maisel gewohnt ist, wenn es um ihn selbst geht: bescheiden, stilvoll und herzlich. Es ist gut so, dass nicht nur dem Geehrten selbst, sondern so manchem Wegbegleiter oder Stadtrat eine kleine Träne im Augenwinkel sitzt, während Wolfgang Maisel seine Dankesrede hält oder persönliche Glückwünsche entgegennimmt. Sie zeigen, wie wichtig Menschlichkeit ist, wenn man etwas bewegen will, so wie es der Geehrte ein Feuerwehrleben lang getan hat – ganz so, als sei dies selbstverständlich.
Und die belegten Brötchen zum Ehrenabend? Klar – die kommen von Familie Maisel, wie könnte es anders sein? Geben anstatt Nehmen, ist der Leitspruch dieser außergewöhnlichen Familie, deren Oberhaupt nun Träger des Goldenen Ehrenringes der Stadt Bad Berneck ist.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin FB Öffentlichkeitsarbeit