Mit einer feierlichen Zeremonie haben die Warmensteinacher am 30. August 2014 ihr neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 / 16 offiziell in Dienst gestellt. Im wahrsten Sinne des Wortes ein von den Verantwortlichen lange gehegter Wunsch ging nach über 15 Jahren in Erfüllung. Bereits damals war man sich im Klaren darüber, dass die technische Ausstattung der Wehr nicht mehr zeitgemäß ist. 2011 schließlich fiel der Beschluss des Gemeinderates zum Kauf des neuen Fahrzeuges, der Kreistag schloss sich der überörtlichen Bedeutung an und nahm das HLF 20 / 16 in den Gerätebeschaffungsplan des Landkreises auf.
Dies bedeutet in Zahlen, dass der Kreistag die Investition mit 38.000 € fördert, der Freistaat Bayern mit 114.950 €. Eine zusätzliche Förderung kann dank einer gemeinsamen Beschaffung mit der Feuerwehr Birnstengel ( Gemeinde Bischofsgrün ) erzielt werden. Dennoch verbleibt ein Anteil von 245.000 € bei der Gemeinde, eine Investition in die Pflichtaufgabe einer jeden Kommune, für den Brand- und Katastrophenschutz und somit für die Sicherheit seiner Bürger Sorge zu tragen, wie Bürgermeister Axel Herrmann auch den zahlreichen Bürgern unter den Gästen bei der Übergabe erläuterte. Das Gemeindeoberhaupt stellte klar, dass eine gute, sinnvolle und wirtschaftliche Ausstattung zur Erfüllung dieser Pflichtaufgabe unersetzlich ist. Und genau viele dieser Bürger waren es denn auch, die das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr unterstützen wollten und ihre Geldbeutel öffneten: eine von der Feuerwehr durchgeführte Spendenaktion im Ort brachte die stolze Summe von 9.000 €, die Kommandant Michael Lerch und Vorsitzender Thomas Herrmann an den Bürgermeister übergeben konnten. Nur 9.000 € ? Das hat sich wohl eine Bürgerin gedacht, die der Übergabe am Samstag beiwohnte… Sie hat noch während der Feierstunde kurzerhand den Vorsitzenden zur Seite genommen und den Betrag auf 10.000 € erhöht. Der Beifall der Gäste war ihr gewiss.
Kreisbrandrat Hermann Schreck beglückwünschte im Namen der Feuerwehrführung die Bürger des Steinachtales zu dem neuen Fahrzeug und freute sich über die Verbundenheit und das Interesse dieser an ihrer Feuerwehr. Das HLF 20 / 16 sei das heutige Standardfahrzeug „Land auf, Land ab“ schlechthin, da mit einer Löschgruppe sowohl technische Hilfeleistung als auch die Bekämpfung von Bränden kompetent und professionell durchgeführt werden könne. Die Gerätschaft trage der Topografie von Warmensteinach und Umgebung Rechnung, sodass nun wieder der Schutz auf optimale Art und Weise gesichert sei, so Schreck in seinem Grußwort.
Kommandant Michael Lerch stellte die technischen Daten des Fahrzeuges vor. Das allradbetriebene Fahrzeug verfügt über 290 PS und wurde von 15,5 auf 15 Tonnen abgelastet. Der Aufbau und die Beladung des MAN-Fahrgestells wurde von Rosenbauer geliefert. Neben einem 1600 Liter umfassenden Tank und vier Pressluftgeräten sind rund weitere 330 Gerätschaften im Fahrzeug verstaut. Das meiste ist zwar neu, aber was aus dem alten Fahrzeug intakt war, wurde aus Kostengründen ins neue Fahrzeug integriert, so Lerch.
Der Bedeutung dieser Fahrzeugübergabe bewusst waren sich auch die befreundeten Feuerwehrleute aus der Partnergemeinde Warmensteinachs, die extra aus Zlutice (CZ) mit zwei Fahrzeugen und Mannschaft samt Stärkung und Präsenten für die Kollegen angerückt waren. Ihnen gleich taten es aber auch zahlreiche Feuerwehrleute aus benachbarten und befreundeten Wehren, darunter die Patenwehr aus Frankenhaag und der WSV Warmensteinach. Auch Kollegen von Bergwacht und Bayerischen Roten Kreuz wohnten der Feier bei. Tobenden Beifall erhielt Bürgermeister Axel Herrmann, der die tschechischen Freunde in Landessprache begrüßte ebenso wie Václav Slavik, der für seine tschechischen Grußworte einen uniformierten Dolmetscher dabei hatte.
Den würdigen Rahmen der Fahrzeugübergabe nutzte die Feuerwehrführung schließlich auch, um verdiente Feuerwehrleute für 40 Jahre aktive Dienstzeit zu ehren. Kreisbrandrat Hermann Schreck verdeutlichte, dass es ein ganzes Leben sei, in dem sich diese Menschen der Hilfe am Nächsten gewidmet haben, ohne je dafür einen Cent Geld zu bekommen. Dafür erhielten Volker Ruckdeschel, Gerhard Fick und Gerhard Herrmann das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für ihre besonderen Leistungen.
Pfarrerin Christine Schlör und zweite Bürgermeisterin Hildegard Heser gaben der Übergabe einen weiteren würdigen Rahmen mit einer ökumenischen Andacht.
Die Böllerschützen sorgten schließlich dafür, dass das gesamte Steinachtal auf das freudige Ereignis aufmerksam wurde, ehe es zum Feiern ins Festzelt ging.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin FB Öffentlichkeitsarbeit