„Wie hoch ist Euer Hallentor am Gerätehaus?“ Mit dieser Frage ist Kreisbrandrat Hermann Schreck im Jahre 2012 an den Kommandanten der Feuerwehr Creußen herangetreten. Eine Frage, deren Antwort eine neue Ära in der Geschichte der dortigen aktiven Wehr eingeläutet hat. Es ist die Geschichte einer Fahrzeugbeschaffung, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschlossen und ausgeführt wurde. Nachdem fest stand, dass Creußen der geeignete Standort im Landkreis Bayreuth ist, wurde die rund 250.000 € teure Gerätschaft am 30. April 2014 nach ausführlicher Einweisung überführt. Nicht nur die Anschaffung, sondern auch Wartung und Unterhalt werden durch den Bund finanziert. Lediglich die Betriebsstoffe und die Reifen müssen Kommune und Landkreis zahlen. So zeigten sich Bürgermeister Martin Dannhäußer, gleichzeitig Vorsitzender des Creußener Feuerwehrvereins, Landrat Hermann Hübner, Kreisbrandrat Hermann Schreck und Kommandant Mario Tauber anlässlich der feierlichen Indienststellung äußerst erfreut, diese wichtige Gerätschaft hier stationiert zu wissen.
Nicht weniger als 50 Übungseinheiten, darunter auch etliche mit den Speichersdorfer Kollegen und den dort stationierten „Abrollbehälter Umwelt“, haben die Aktiven der Wehr seither in die Ausbildung mit der hochmodernen Ausrüstung investiert. Unterstützt werden die Creußener durch den 30. Löschzug des Landkreises mit den Feuerwehren, Engelmannsreuth, Schnabelwaid und Tiefenthal. Das Fahrzeug mit dem Funkrufnamen Florian Creußen 97/1 dient der Dekontamination von Personal. Das bedeutet, dass mit der Ausrüstung dieses Gerätewagens nach ABC-Einsätzen dekontaminierte Einsatzkräfte und Gerätschaften fachgerecht behandelt und gereinigt werden können. Eingesetzt wird das Fahrzeug bei entsprechenden Einsätzen jedoch nicht nur im Landkreis Bayreuth, sondern auch landkreisübergreifend.
Eingebettet in den Stadtfeuerwehrtag, zu der elf Wehren des Stadtgebiets mit rund 325 Aktiven, 30 Jugendlichen und einer Kinderfeuerwehr gehören, hatten sich zahlreiche Gäste, darunter MdL Dr. Christoph Rabenstein und der stellvertretende Landtagsvizepräsident, MdL Peter Meyer sowie zahlreiche befreundete Wehren aus dem Umkreis zu der feierlichen Übergabe an der Mehrzweckhalle eingefunden. Bei strahlendem Sonnenschein, musikalisch umrahmt vom Posaunenchor, segneten Pater Samuel und Pfarrer Achim Peter Fahrzeug und Mannschaft.
Als einen guten Rahmen bezeichnete es Landrat Hermann Hübner, dass der Gerätewagen nicht im Verborgenen, sondern anlässlich des Stadtfeuerwehrtages in Dienst gestellt wurde. Die Arbeit, die hier geleistet werde, sei noch viel mehr wert als die zu Buche schlagenden Kosten. Wenn nur ein Leben damit gerettet werden könne, habe sich die Investition schon gelohnt, so der Chef von über 7000 Ehrenamtlichen im Landkreis.
Kreisbrandrat Hermann Schreck zeigte sich überzeugt, dass der Gerätewagen Dekon P bei den Kameraden in Creußen in guten Händen sei. Kompetent und schlagkräftig seien sie und bereits seit vielen Jahren hervorragender Partner nicht nur bei Umwelteinsätzen. Creußen sei ein wichtiger Katastrophenschutzstandort für den Landkreis. Das neue Fahrzeug bedeute nicht nur viel Arbeit, sondern müsse auch beherrscht werden, so Schreck in seinem Grußwort.
Bei einer großen Geräteschau, zu der zahlreiche Besucher aus Nah und fern kamen, präsentierten sich schließlich die Ehrenamtlichen.
Den würdigen Rahmen der Fahrzeugübergabe nutzten die Verantwortlichen, um verdiente Feuerwehrleute auszuzeichnen. So konnten aus der Hand der kommissarischen Inspektorin der Inspektion IV, KBM Kerstin Schmidt, fünf verdiente Feuerwehrleute mit dem silbernen bzw. goldenen Feuerwehrehrenzeichen geehrt werden:
25 Jahre: Werner Rustler
40 Jahre: Klaus Rüppel, Hans Küffner, Gerhard Küffner, KBM Uwe Jacobs
Fotos: Gerhard Eichmüller, Text: Carolin Rausch ( Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit )
Das Bayerische Innenministerium hat Fürth als einen der ersten Standorte in Bayern für den neuen GW Dekon P des Bundes ausgewählt. Die Lage der Stadt Fürth in der fränkischen Metropolregion, sowie die Mitarbeit der Feuerwehr Fürth bei überregionalen ABC-Einsätzen, sind Gründe für diese Entscheidung.