Als freudigen Abschluss einer kleinen Tragödie bezeichnete Bad Bernecks Bürgermeister Jürgen Zinnert den Festakt zur Übergabe des Versorgungs-LKW´s an die Stützpunktwehr. In der Tat war es eine kleine Tragödie, die sich an den beiden Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2010 in der Fichtelgebirgsstadt abspielte. Während am ersten Tag eine Familie beim Vollbrand ihres Wohnhauses Hab und Gut verlor, traf es am zweiten Feiertag die Helfer selbst. Ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstand beim Brand des Gerätehauses, in dem fünf Fahrzeuge, darunter ein Rüstwagen des Landkreises, untergebracht waren.
Mit der Indienststellung des Versorgungs-LKW´s sind nun die Beschaffungsmaßnahmen weitgehend abgeschlossen, fünf neue Fahrzeuge stehen der Stützpunkteinheit zur Verfügung. Während im Jahr 2012 ein Mehrzweckfahrzeug, ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20/16, ein Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 sowie ein Tanklöschfahrzeug TLF 20/40 offiziell in Dienst gestellt wurden, ist der Versorgungs-LKW an die Stelle des vom Innenministeriums zur Ersatzbeschaffung abgelehnten Rüstwagens gerückt. Weil der Landkreis Bayreuth der Stadt Bad Berneck die Versicherungsleistung für den abgebrannten Rüstwagen überließ, eröffnete sich der Versorgungs-LKW als günstigste Lösung. Bürgermeister Zinnert bedankte sich bei Landrat Hermann Hübner für die Bereitstellung der Mittel. Sein besonderer Dank galt aber vor allem dem Ehrenkommandanten und Träger des Goldenen Ringes der Stadt, Wolfgang Maisel, der in den Monaten nach dem Brand „wahrscheinlich mehr Stunden im Feuerwehrhaus und im Rathaus als in seiner eigenen Metzgerei verbrachte“. Nur dank seines außergewöhnlichen Engagements konnten die Beschaffungen schnell und professionell realisiert werden.
Landrat Hermann Hübner, MdL Inge Aures und Kreisbrandinspektor Harald Schöberl freuten sich über die jetzt wieder vollständige Ausrüstung der Stützpunktwehr und sprachen Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Es sei ein Kraftakt gewesen, der nur durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten zu einem guten Ende geführt habe, so die einhellige Meinung anlässlich der Übergabe des rund 200.000 € teuren Fahrzeugs.
Pfarrerin Karin Scheler und Diakon Matthias Bischof segneten Fahrzeug und Mannschaft.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit