Ein außergewöhnlicher und äußerst zeitaufwändiger Einsatz beschäftigt seit dem späten Nachmittag des 02. März 2015 die Freiwilligen Feuerwehren Unterlind und Mehlmeisel. Alarmiert wurden die Helfer zu einer Baustelle am Tiefbrunnen nahe Mehlmeisel. Bei Bohrarbeiten war an einem Tiefenbohrer ein Hydraulikschlauch geplatzt, rund 100 Liter Hydrauliköl verschmutzten das umliegende Areal. Sofort wurde auf die Oberflächen Ölbindemittel gestreut, um ein weiteres Verbreiten und Versickern im aufgeweichten Erdreich zu verhindern. Der Ölschadenanhänger aus dem benachbarten Landkreis Tirschenreuth, stationiert bei der Feuerwehr Kemnath, wurde hinzualarmiert, konnte jedoch nach kurzer Zeit wieder abrücken.
Ein Gremium aus Fachleuten von Wasserwirtschafts- und Gesundheitsamt, der Gefahrgutkreisbrandmeister der Feuerwehr, Danny Hieckmann sowie die Verantwortlichen der Baufirma und des Wasserzweckverbandes eilten an der Einsatzstelle zusammen, um den Schaden einzugrenzen. Durch die Lage inmitten eines Wasserschutzgebietes galt höchste Vorsicht bei der weiteren Vorgehensweise. Mit Vlies wurde der Bohrer im Bereich seiner Zugänglichkeit abgerieben. Um das kontaminierte Vlies fachgerecht entsorgen zu können, wurden bei einer Firma aus Bindlach entsprechende Fässer geordert, die vom Gerätewagen Florian Bindlach 81/1 nach Mehlmeisel transportiert wurden. Da sich abzeichnete, dass der Einsatz bis spät in die Nacht dauern wird, wurden umfangreiche Ausleuchtungsmaßnahmen ergriffen.
Erschwerend kamen die widrigen Wetterverhältnisse mit starkem Wind, Schneefall und Eisglätte hinzu. Bau- und Spezialfirmen wurden zur Beseitigung des Schadens zu dem Tiefbrunnen gerufen, die Baustelle musste weitgehend geräumt werden, damit das kontaminierte Erdreich abgetragen werden konnte. Um 23:39 Uhr, also fast sieben Stunden nach Alarmierung, konnten die Feuerwehrleute vorübergehend an ihren Standorten einrücken. Am Morgen des 03. März musste der Einsatz jedoch fortgeführt werden. Wegen nun erforderlicher Schweißarbeiten muss ein besonderer Brandschutz gewährleistet werden.
Der Einsatzleiter, Johannes Geisler, wurde unterstützt von Kreisbrandinspektor Winfried Prokisch, Kreisbrandmeister Uwe Meier und Gefahrgutkreisbrandmeister Danny Hieckmann. Prokisch lobte im Anschluss an den Einsatz die konstruktive Zusammenarbeit mit allen beteiligten Fachleuten, Firmen und Behörden. Im Einsatz waren rund 40 Kräfte der Feuerwehr.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit