Die 19. Kalenderwoche 2015 hatte es für unsere Atemschutzfeuerwehren deutlich in sich. 24 Theorie- und Praxisstunden, über 60 durchgeschwitzte Atemschutzgeräteträger und acht Kisten Mineralwasser später haben wir den verantwortlichen Fachausbilder des Landkreises Bayreuth, Kreisbrandmeister Alexander Schuster, der den Lehrgang zusammen mit Kreisbrandmeister Danny Hieckmann begleitet hat, um sein Fazit gebeten.
Alexander, eine anstrengende und intensive Woche ist jetzt vorüber. Was sind Euere wichtigsten Erkenntnisse ?
Wir freuen uns vor allem über die durch die Bank positiven Rückmeldungen unserer Lehrgangsteilnehmer, die übereinstimmend erklärt haben, dass sich das Realbrand-Training in sämtlicher Hinsicht gelohnt hat. Unabhängig von Alter und bisheriger Einsatzerfahrung war für alle ein Lerneffekt vorhanden. Vor allem hatte man die Chance, die Entstehung und Entwicklung des Feuers in Ruhe beobachten zu können – im echten Einsatz ist das ja nicht möglich. Die gut strukturierte Ausbildung ist also für jeden Geräteträger absolut empfehlenswert. Der zeitliche Ansatz mit drei Stunden ist auch genau richtig, weil der praktische Teil körperlich ziemlich anstrengend ist.
Im Hinblick auf die Schulung im Brandhaus der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg stellten die Teilnehmer, die dieses schon besucht haben, außerdem fest, dass sich beides zusammen sehr gut ergänzt.
Bei Euerem Amtsantritt haben Du und die Kreisbrandmeister Danny Hieckmann und Ralf Riedel die Inhalte der landkreisseitigen Atemschutzausbildung umgestellt und aktualisiert. Wie verträgt sich das mit den Erfahrungen aus dieser Woche?
Sehr gut sogar! Die Veränderungen, die wir vorgenommen haben, entsprechen genau dem, was den Feuerwehrleuten in dieser Woche gezeigt wurde. Beispielsweise ist das Strahlrohrtraining, so wie wir es bei der regulären Atemschutzausbildung durchführen, eine klasse Vorbereitung für den Brandübungscontainer – und somit natürlich auch für die reale Einsatzpraxis. Wie wichtig es ist, in einer brennenden Umgebung das Strahlrohr richtig und gezielt einzusetzen, konnte man während der Heissausbildung wunderbar beobachten.
Vereinzelt war zu hören, dass nur ein Teilnehmer pro Atemschutzfeuerwehr doch zu wenig sei. Wie siehst Du das ?
Die Anzahl der Teilnehmer ist in einer Ausbildungswoche wegen entsprechender Vorgaben auf 64 Personen begrenzt und wir wollten zum einen natürlich alle Feuerwehren gleich behandeln. Zum anderen setzen wir auf den sogenannten Multiplikatoreffekt, das heißt diejenigen Atemschutzgeräteträger, die in Eckersdorf dabei waren, behalten ja ihr erworbenes Wissen nicht allein für sich, sondern transportieren es in die einzelnen Standorte weiter. Weil wir aber auch eine Schulung für die Kameradinnen und Kameraden anbieten wollen, die bisher nicht zum Zug gekommen sind, sind wir schon dabei, den Brandübungscontainer erneut für den Landkreis Bayreuth zu beantragen.
Das Interview führte Sven Kaniewski, Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: Kaniewski