Die stattliche Anzahl von 53 Teilnehmern in der Inspektion I des Landkreises Bayreuth haben die Modulare Truppausbildung ( MTA ), die Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr, erfolgreich abgeschlossen. Dies entspricht rund 90 % der beginnenden und laufenden Teilnehmer. Mit 16 weiblichen Dienstleistenden wurde die Frauenquote mit rund 30% gut erfüllt. Im Rahmen einer Feierstunde im Feuerwehrgerätehaus in Warmensteinach nutzte Kreisbrandmeister Jürgen Wunderlich in Stellvertretung für Inspektor Winfried Prokisch die Gelegenheit, gemeinsam mit Ausbildern, Führungskräften und Bürgermeistern die Lehrgangszeugnisse zu überreichen.
( Foto: Philipp Hermann )
Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, hat ab Mai 2014 in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Feuerwehrschulen und dem Landesfeuerwehrverband Bayern e. V. die Modulare Truppausbildung in Bayern eingeführt. Die Idee einer modularen und bedarfsgerechten Grundausbildung für die Freiwilligen Feuerwehren Bayerns, sowie das Ergebnis des Arbeitskreises war eine Truppausbildung, die mit der Qualifikation Truppführer abschließt. Dabei wird der Grundsatz verfolg, dass die neue Feuerwehrgrundausbildung die bisherigen Bereiche der Truppmann-Ausbildung Teil 1, Teil 2 und die Truppführerausbildung zusammen fasst. Für alle Feuerwehrdienstleistenden wurde damit eine bedarfsgerechte Ausbildung eingeführt, so Wunderlich.
Das Basismodul vermittelt alle grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten eines Trupps innerhalb einer taktischen Einheit für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. Sie beinhaltet notwendiges Wissen für die spätere Verwendung. Das Basismodul ist für alle Feuerwehrdienstleistenden gleich, unabhängig von ihrer jeweiligen Fahrzeug- und Geräteausstattung und endet mit der Qualifikation zum Truppführer.
Die jetzt in der eigenen Feuerwehr aufbauenden Ergänzungsmodule dienen im Wesentlichen der Ausbildung mit der am Standort zum Einsatz kommenden Ausrüstung. Je nach Ausstattung in der Feuerwehr werden zusätzliche Ergänzungsmodule auf diese Basisausbildung aufbauen. Als Beispiel: Eine Feuerwehr, die über keinen hydraulischen Rettungssatz oder keine Schiebleiter verfügt, muss diese spezielle Ausbildung auch nicht zwingend absolvieren, weil sie daran in aller Regel auch nicht üben kann. Arbeitet eine Feuerwehr aber mit einer anderen Feuerwehr zusammen, die über eine solche Ausstattung verfügt, und die Einsatzkräfte ergänzen sich, muss selbstverständlich unter Berücksichtigung der veränderten Ausstattung ausgebildet werden.
Als dritte Säule der modularen Truppausbildung kommt nach dem Ausbildungs- und Übungsdienst in der eigenen Feuerwehr, der vorrangig der Festigung und praktischen Anwendung des erworbenen Wissens dienen soll, die Abschlussprüfung zum Truppführer.
Beim Beginn der Modularen Truppausbildung am 12. und 16. Januar 2017 waren es 56 Teilnehmer. Zur Ausbildung Übergangsweise mit Abschluß zum Truppführer kamen noch zehn Teilnehmer bei einzelnen Unterrichten dazu, sodass die Standorte Gefrees, Warmensteinach und Goldkronach mit ca. 50 – 60 Teilnehmer ausgelastet waren.
„Dies ist wieder eine stolze und erfolgreiche Basis auf der wir aufbauen können, zusammen die freiwillige Hilfe vom Feuerwehrdienst nach Außen zu zeigen, dass wir es ernst nehmen, bei jeglicher Hilfe ausgebildet zu sein. Im Berufsleben ist eine umfassende Ausbildung selbstverständlich und unverzichtbar. Ohne diese solide Grundlage ist keine fachgerechte Arbeit möglich. Was im Berufsleben richtig ist, sollte auch für unsere Tätigkeit in der Feuerwehr wegweisend sein. Schon auch aus Sicherheitsgründen ist gerade im Feuerwehrdienst eine solide Ausbildung unverzichtbar. Es sollte für die Zukunft schon zur Selbstverständlichkeit werden, dass jeder Feuerdienstleistende, ob Frau oder Mann, eine Ausbildung als Truppmann- und Truppführer in der Ausbildung der Modularen Truppausbildung Basismodul erhält“, so Kreisbrandmeister Jürgen Wunderlich. Sein Dank galt den Teilnehmern, den Ausbildern, darunter dem BRK Gefrees sowie den gastgebenden Feuerwehren.
Text: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit, Foto: Philipp Herrmann