Höchsten Stellenwert genießt der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Bayreuth. Dies wurde bei der Jahresversammlung der Jugendwarte im Landratsamt Bayreuth deutlich. Mit einer beeindruckenden Bilanz aus dem vergangenen Jahr erläuterte der bisherige Kreisjugendfeuerwehrwart Sven Kaniewski die vielzähligen Aktivitäten. Highlight dürfte das 10. Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Mehlmeisel / Unterlind mit rund 180 jugendlichen Teilnehmern und 100 Helfern gewesen sein. Eine monatelange Planung war der Großveranstaltung vorausgegangen, enorme Logistik zur Durchführung erforderlich. Aber auch die Jugendfeuerwehrtage in den Inspektionen I – IV in Bindlach; Plankenfels, Plech und Kirchenpingarten mit insgesamt 399 Teilnehmern dürfen als voller Erfolg bezeichnet werden, so Kaniewski. Die Jugendflamme Stufe II und III hatten im September in Eckersdorf 58 Jugendliche mit Erfolg abgelegt. Die stattliche Anzahl von 390 Jugendlichen belegten auf Unterkreisebene den Wissenstest.
Kaniewski analysierte anhand der Statistik 2017 die Mitgliederentwicklung und appellierte eindringlich an die Verantwortlichen örtlichen Führungskräfte und Jugendwarte, sich intensiv der Nachwuchsgewinnung zu widmen. Aktionen wie „Nachwuchsretter gesucht“ oder „Berufsfeuerwehrtage“ in Bindlach und Gefrees seien beispielhaft und vorbildlich. Insgesamt gibt es im Landkreis Bayreuth 123 Jugendfeuerwehren. Neu aufgenommen wurden im Jahr 2017 122 Jugendliche ( Jahr 2016: 148 ). Durch die Übernahme von 140 Mitgliedern in die aktive Wehr und einem Ausscheiden von 49 Jugendlichen aus persönlichen und schulischen Gründen, ergibt sich ein Minus von 66 Jugendlichen im Vergleich zu 2016. Dennoch steht der Landkreis mit insgesamt 752 Jugendlich gut da, so Sven Kaniewski. Festzustellen sei für 2018 die weitere Übernahme von 218 Jugendlichen in den aktiven Dienst. Das bedeute, dass eben so viele Neuaufnahmen von Jugendlichen erforderlich wären, um diesen Stand zu halten.
Um so eindrucksvoller die Gesamtbilanz über die Leistungen für die Jugendarbeit im vergangenen Jahr: 6561 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung wurden investiert, 2495 Stunden in allgemeine Jugendarbeit. 247 Tage verbrachte man mit Zeltlager, Freizeiten und Fahrten. Zusätzliche 7187 Stunden brachten Jugendwarte auf.
Der neue Kreisjugendfeuerwehrwart, Marco Meyer, stellte sich im Rahmen der Dienstversammlung den Jugendwarten vor und brachte seine Freude über das neue, bevorstehende Aufgabengebiet zum Ausdruck. Neben den traditionellen Jugendfeuerwehrtagen, den Jugendwartdienstversammlungen und der Abnahme des Wissenstests wird es bereits in diesem Jahr wieder einen Kreisjugendfeuerwehrtag geben. Er wird am 13.10.2018 in Waischenfeld stattfinden. Mit dem Beschluss des Arbeitskreises Jugendfeuerwehr und der Kreisbrandinspektion wird es diese Veranstaltung künftig jährlich geben. Vom 26.10. – 28.10.2018 ist in Würzburg ein 3-tägiges Jugendwartseminar im Angebot.
Kreisbrandrat Hermann Schreck zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen Leistungen in der Jugendarbeit, die auch künftig zentraler Punkt bleibt. Man habe sich daher entschieden, jährlich einen Kinderfeuerwehrtag sowie einen Jugendfeuerwehrtag abzuhalten. Man lebe in einem Wandel der Zeit, Jugendliche werden weniger, das Freizeitangebot ist breiter gestreut und es gelte, die ganze Aufmerksamkeit der Nachwuchsgewinnung zu widmen. Der Rahmen des Jugendwartseminars sei eine gute „Denkerstube“, Ideen und Erfahrungen einzubringen. Die Jugendwarte sollen intensiv eingebunden werden bei dem Bestreben, die Attraktivität der Jugendarbeit zu sichern und auszubauen, um die Zahlen stabil zu halten. Besonders lobte Schreck die Arbeit der derzeitigen Jugendgruppensprecher Maria Wolff von der Feuerwehr Kirchahorn und Jannik Wölfel von der Feuerwehr Heinersreuth. Sie seien äußerst aktiv und bringen sich mit Interesse und guten Ideen in die Jugendarbeit ein.
(Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit)