Am 07.05.2018 wurden um 16:24 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren Warmensteinach, Oberwarmensteinach und Weidenberg sowie die Bergwachten Mehlmeisel und Bischofsgrün in die Bergstraße nach Warmensteinach alarmiert. Ein Traktor sei eine steile Böschung hinabgestürzt, der Fahrer sei unter der Zugmaschine eingeklemmt, so die Alarmmeldung.
Die Rettungsmaßnahmen gestalteten sich aufgrund der Lage des Fahrzeuges, der Traktor lag auf dem Dach, des unter dem Traktor eingeklemmten Fahrers und der Zugänglichkeit über einesteile Böschung mit steinigem Waldboden als schwierig. Um einen sicheren Zugang zum Patienten zu ermöglichen, entschied sich der Einsatzleiter, Warmensteinachs Kommandant Philipp Wanninger, die steile Böschung mittels Steckleiter und Feuerwehrleine zu überwinden. Des Weiteren wurde der Traktor mittels Seilwinde und Umlenkrolle (HLF 20 Warmensteinach – Fixpunkt hintere Achse d. Traktors) und zwei Greifzügen (Feuerwehr Weidenberg – Fixpunkt Vorderachse und Anbaugerät (Holzspalter des Traktors) gesichert. Die Stabilisierung der Zugmaschine erfolgte mittels Hebekissen und Unterbaumaterial. Nun konnte die Rettung des Patienten erfolgen. Hierfür wurde zunächst das Lenkrad des Traktors mittels Pedalschneider entfernt und versucht den rechten Kotflügel durch die Rettungsschere einzuschneiden. Während dieser Tätigkeiten wurde der Patient durch das BRK und einen Notarzt medizinisch versorgt. Schließlich konnte der Traktor durch die bereits angebrachten Zugwinden Richtung Fahrbahn gekippt werden und die patientengerechte Befreiung des Patienten erfolgen. Diese Maßnahme erwies sich als erfolgreich und die verletzte Person konnte der Bergwacht übergeben werden.
Bedingt durch die enge Fahrbahn und der Stellung der Rettungsfahrzeuge war ein Abtransport jedoch nicht ohne weiteres möglich. Man entschied sich daher, die verletzte Person per Hubschrauber ins Krankenhaus zu transportieren. Die Funktion des Zubringers übernahm hierbei die Bergwacht. Während der Arbeiten war die Polizei , KBI Winfried Prokisch, KBM Uwe Meier, das BRK und ein Notarzt zusätzlich vor Ort.
Ausgelaufene Betriebsstoffe wurden mittels Ölwanne, Flies und Ölbindemittel, soweit möglich, aufgefangen. Die zuständige Mitarbeiterin des Wasserwirtschaftsamtes wurde durch die Leitstelle informiert und hinzugerufen.
Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte vor Ort, der Einsatz dauerte 2,5 Stunden.
Für die Bergung des Fahrzeuges wurde ein Kranunternehmen beauftragt
Anmerkung: Die Feuerwehr Warmensteinach bedankt sich bei allen Beteiligten für die vorbildliche Zusammenarbeit. Die relativ zügige und sichere Befreiung, als auch die Versorgung des Patienten zeugt von einem hohen Ausbildungsstand der beteiligten Organisationen im Landkreis Bayreuth.
Text und Fotos: Philipp Wanninger, FF Warmensteinach, Carolin Rausch