Zweites Unwetter innerhalb von drei Tagen im südlichem Landkreis

Zweites Unwetter innerhalb von drei Tagen im südlichem Landkreis

Einsätze

Gestern Nachmittag, 11.06.2018, rollte wieder ein Unwetter über den südlichen Landkreis. Betroffen waren zum zweiten Mal der Raum Pegnitz – Engelmannsreuth innerhalb von drei Tagen. In Pegnitz liefen unzählige Keller voll. Das Wasser schoß so hoch über die Straßen, dass ein Weiterkommen unmöglich war. Die Pegnitzer Kameraden arbeiten insgesamt 35 Einsätze ab, nicht nur Keller wurden leergepumpt, sondern hochgedrückte Gullydeckel wurden wiedereingesetzt und zahlreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Die Feuerwehrkräfte wurden durch Kräfte des Technischen Hilfswerks unterstützt, obwohl das THW-Gelände selbst vom Unwetter heimgesucht wurde, wie auch die Firma KSB, die nicht von den Wassermassen verschont blieb.. Zur Unterstützung der Pegnitzer Wehren wurden weitere Kräfte aus dem Landkreis nach Pegnitz entsandt. Insgesamt waren allein 130 Feuerwehrkräfte im Raum Pegnitz im Einsatz.

Die Bahnstrecke Pegnitz – Schirnding musste gesperrt werden. Sie wurde im Bereich Altencreussen über- und unterspült. Die Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr ein. Am späten Abend konnte die Strecke wieder freigegeben werden.

In der Gemeinde Prebitz schlug das Unwetter mit geballter Kraft zu. Keller, die am Samstag bereits vollgelaufen waren, wurden zum Teil ein zweites Mal geflutet. Die Feuerwehren wurden in Engelmannsreuth, Altencreussen, Bieberswöhr und Prebitz benötigt.

 

Stark betroffen war Prebitz. Der ansonsten ruhig  fließende Bieberswöhrbach wurde zu einem Wildwasserbach. Eine Wasserwelle von über einem Meter rollte durch die Ortschaft. Direkt angrenzende Gebäude wurden durch Sandsäcke geschützt. Hierzu wurden Kräfte aus Creußen, Neuhof, Gottsfeld und der Löschzug Creußen nach Prebitz alarmiert. In Folge des Hochwassers kam es zu einer Verunreinigung des Baches mit Öl. Das Lokalisieren der Ursache gestaltete sich schwierig, da eine Vielzahl von Rohren in den Bieberswöhrbach münden. Die Herkunft des Öls wurde schlussendlich in einem Werkstattschuppen gefunden, in dem sich mehrere Behältnisse mit Öl befanden. Es wurden sofortige Sicherungsmaßnahmen ergriffen, um ein weiteres Austreten zu verhindern. Zudem wurden auf dem Bieberswöhrbach mehrere Ölsperren installiert. Dies erwies sich als schwierig, da die Fließgeschwindigkeit durch das Hochwasser sehr schnell war. Deshalb mussten mehrere Sperren unmittelbar hintereinander angebracht werden, damit das Öl mit speziellen Ölbindewürfel aufgesaugt werden konnte. Zusätzliche Ölsperren wurden im Kreuzungsbereich der BT 20, BT 19 installiert. So konnte verhindert werden, dass Öl in die großen Fischweiher bei Seidwitz floss. Zusätzlich zu den Feuerwehrkräften eilten Fachkräfte des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes zur Einsatzstelle. Der Einsatzleiter Mario Tauber wurde durch Landkreisführungskräfte und dem Kreisbrandmeister Gefahrgut, Danny Hickmann unterstützt.

Da der Deutsche Wetterdienst vor weiteren Unwettern warnte und die Sandsäcke im südlichen Landkreis zur Neige gingen, wurde die in Goldkronach stationierte Sandsackabfüllanlage nach Görschnitz alarmiert. Der Löschzug Goldkronach/Nemmersdorf füllte mit den umliegenden Wehren nochmals 3.000 Säcke mit Sand. Diese wurden mit Transporteinheiten der Feuerwehr zu den Einsatzschwerpunkten gebracht. Das in Bindlach stationierte Hochwassersystem „Beaver“ wurde ebenfalls nach Pegnitz beordert.

Der aktuelle Wetterbericht lässt hoffen, dass sich die Feuerwehrkräfte einige Tage erholen können.

Text:

Gerhard Eichmüller Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit

Fotos: 

Feuerwehren: Pegnitz, Engelmannsreuth

Gerhard Eichmüller

Engelmannsreuth, Öl auf Gewässer, Pegnitz, Prebitz, Umwelteinsatz, Unwetter

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