Am Dienstagmorgen (5. Februar 2019) wurde die Feuerwehr von der Leitstelle Bayreuth/Kulmbach gegen 4:00 Uhr zu einem Dachgeschossbrand in Pegnitz alarmiert.
Eine Anwohnerin hatte Flammen im Dachgeschoss eines Geschäftshauses bemerkt und einen Notruf abgesetzt. Die Polizei konnte alle Bewohner der Wohnungen, die sich im Dachgeschoss befanden, wecken und in Sicherheit bringen.
Den ersten Einsatzkräften der Pegnitzer Feuerwehr schlug bereits das Feuer aus dem Dachgeschoss entgegen. Sofort ließ der Einsatzleiter, Kommandant Roland Zahn, die Alarmstufe erhöhen auf Brand Gebäude B4. Die Leitstelle beorderte weitere Feuerwehren nach Pegnitz in den Böllgraben.
Der Einsatzleiter ordnete einen Innenangriff an und ließ die Drehleiter in Stellung bringen. Der Innenangriff musste wegen der bereits entstandenen extremen Temperatur und des undurchdringlichen Rauches abgebrochen werden. Deshalb konnte der Brand nur von außen bekämpft werden. Zusätzliche Drehleitern aus Auerbach und Waischenfeld unterstützen dieses Unterfangen. Da man die Brandherde nicht alle erreichen konnte, versuchten man, das Dachgeschoß mit Leichtschaum zu fluten. Trotz des anfänglichen Erfolges musste diese Löschmethode abgebrochen werden, da das Dachgeschoss weiträumig war und einige Zimmer verschlossen waren, so dass der Leichtschaum sein Ziel nicht erreichte. Als besonders hartnäckig erwiesen sich auch die Dacherker, immer wieder flammte das Feuer hier auf. Die Erker waren mit Kupferblech eingedeckt, so kam man mit der Löschmittel nicht an die Brandherde heran. Die Eindeckung wurde mit sogenannten Rettungssägen, also Motorsägen mit speziell bestückten Sägeketten, geöffnet und die darunterliegenden Brandnester abgelöscht. Zusätzlich wurden Atemschutzträgertrupps in den unteren Stockwerken eingesetzt, um das Ausbreiten des Brandes auf die anderen Etagen zu verhindern. Neben dem erwähnten Leichtschaum wurde hauptsächlich Mittelschaum als Löschmittel eingesetzt, so wollte man den Wasserschaden geringhalten und die Vereisung des Einsatzortes eingrenzen. Trotzdem streuten Bauhofmitarbeiter die Einsatzstelle großflächig mit Streusalz ab. Feuerwehrkräfte wiederholten dies immer wieder. Der Dachstuhl wurde am Nachmittag mit Hilfe von schweren Baumaschinen abgetragen. Die Abbruchtrümmer wurden von der Feuerwehr abgelöscht und vom Abbruchunternehmen entsorgt. Der Einsatz zog sich bis in die Abendstunden hin.
Die Atemschutzträger konnten sich in dem Abrollcontainer Aufenthalt, der in Waischenfeld stationiert ist, aufwärmen. Mit einer nicht selbstverständlichen Aktion unterstützte das Autohaus Kotzbauer die Rettungskräfte. Es stellte seine Ausstellunghalle uneigennützig den Einsatzkräften zur Verfügung. Bei einer Außentemperatur unter – 10 Grad, konnten sich die Einsatzkräfte in der beheizten Halle aufwärmen und regenerieren. Das BRK übernahm dort auch die Versorgung der Einsatzkräfte mit heißen Getränken und Essen. Auch der benachbarte OBI-Baumarkt unterstützte die Einsatzkräfte tatkräftig. Der Parkplatz war den ganzen Tag über der Bereitstellungsraum für die Feuerwehr, zusätzlich stellte der Marktleiter den Einsatzkräften Material zur Verfügung.
Bürgermeister Uwe Raab eilte bereits früh morgens an die Einsatzstelle und beobachte den Einsatz und beorderte immer wieder seine Mitarbeiter an die Einsatzstelle. Der Einsatzleiter Roland Zahn wurde durch eine Vielzahl von Landkreisführungskräften, an der Spitze Kreisbrandrat Hermann Schreck, bei der Einsatzkoordination, es waren nicht nur aus den näherem Umkreis von Pegnitz, sondern auch aus der Oberpfalz und aus dem gesamten Landkreis Bayreuth Feuerwehren im Einsatz, unterstützt.
Text und Fotos: Gerhard Eichmüller Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Hier einige Einsatzbilder:
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Pressebericht der Polizei
Brand eines Wohn- und Geschäftshauses in Pegnitz
PEGNITZ, LKR. BAYREUTH. Nach dem Brand, der in den frühen Dienstagmorgenstunden ein einem Gebäude im Böllgraben in Pegnitz ausgebrochen war, werden die Löscharbeiten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Sachschaden wird derzeit auf etwa eine Million Euro geschätzt.
Dem Großaufgebot aus zeitweise über 200 Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und Polizei, gelang es mittlerweile, den Brand einzudämmen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Zur Bekämpfung von Glutnestern im Dachgeschoss tragen die Feuerwehrleute nun mit Hilfe von schwerem Baugerät das Dach des Gebäudes ab, was wohl bis in die Abendstunden andauern wird.
Derzeit (Stand: 14.25 Uhr) ist ein Betreten des Gebäudes durch die Einsatzkräfte noch nicht möglich, da eine Einsturzgefahr nicht ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund müssen auch die im Haus befindlichen Geschäfte und Arztpraxen bis auf weiteres geschlossen bleiben.
Die Stadt Pegnitz kümmert sich nun um die weitere Unterbringung der vier betroffenen Anwohner. Die junge Familie ist derzeit bei Verwandten untergekommen, während sich der 75-Jährige noch in einem nahegelegenen Klinikum befindet.
Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Bayreuth übernommen. Hinweise zur Brandursache ergaben sich bisher nicht. Der Sachschaden wird nach bisherigen Erkenntnissen auf etwa eine Million Euro geschätzt.
Thomas Neumert
Polizeipräsidium Oberfranken
Pressestelle