Der Einsatz von Hilfeleistungskontingenten stellt besondere Herausforderung an Logistik, Organisation und Führungstaktik. Man stand immerhin vor der anspruchsvollen Aufgabe, einen großen, schlagkräftigen Verband auf fremden Gebiet in hunderten Kilometern Entfernung in einem Katastrophenszenario ungeahnten Ausmaßes einzusetzen. Eine sorgfältige Erkundung war deswegen, ebenso wie eine möglichst umfassende Vorbereitung, unabdingbar.
Unser Vorauskommando, bestehend aus Kreisbrandrat Hermann Schreck, Jürgen Weiß (LFV Bayern) sowie dem eine Drohne führenden Einsatzabschnittsleiterfahrzeug (EALF) Benk 11/1 und dem Einsatzleitwagen 1 des Landkreises (Kater Bayreuth Land 12/1), verließ am Montagabend (19. Juli 2021) kurz nach 19.00 Uhr das Landratsamt Bayreuth, während zu Hause die Feuerwehrführungskräfte noch ihr Möglichstes unternahmen, das Kontingent im Hinblick auf die konkreten Anforderungen aufzustellen, auszurüsten und alle Eventualitäten abzudecken.
Mit dem Ziel, eine umfangreiche Erkundung im Schadensgebiet durchzuführen, um die Kräfte des Hauptkontingents möglichst zielgenau heranführen und einsetzen zu können, ging es nach Westen.
Zum Abschied gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Bei Weiskirchen Nord (Hessen) trafen wir gegen 22.00 Uhr auf die Vorauskommandos der Kontingente aus Aschaffenburg und Miltenberg. Zusammen mit ihnen bildeten wir das Bayerische Kontingent unter der Führung von Steffen Weber (Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz der Regierung von Unterfranken). Die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg begleitete uns ebenfalls mit einem ELW 1.
Zusammen ging es weiter.
Unser Weg führte unter anderem am Flughafen Frankfurt am Main vorbei.
Je näher wir dem Zielgebiet kamen, umso erkennbarer waren die ersten Schäden.
Staub, zerstörte Autos, Schuttberge, …
… und viele weitere Eindrücke von der vernichtenden Wut des Wassers begleiteten uns fortan.
Erster Anlaufpunkt war die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo wir um kurz nach 01.00 Uhr (mittlerweile der 20. Juli 2021) eintrafen.
Zahlreiche Verlegungen von Hilfseinheiten fanden während unseres Aufenthalts statt.
Nach Abklärung mit den Verantwortlichen vor Ort wurde schnell offensichtlich, wie schwierig die Lage im Schadensgebiet war. Neues Ziel für unser Vorauskommando wurde der Nürburgring, den wir daraufhin anfuhren.
Die Navigation in der Nacht durch ein für uns unbekanntes, noch dazu von Hochwasser betroffenes Gebiet, in dem die Infrastruktur vielerorts zerstört war, hatte ihre eigenen Herausforderungen.
Während der ganzen Fahrt wurden wichtige Einzelheiten dokumentiert, Notizen gefertigt und Hinweise für das Kontingent geschrieben. Erste Informationen wurden nach Hause gespiegelt.
Am Nürburgring war eine Sammelstelle für überörtliche Kräfte eingerichtet worden.
Das riesige Areal bot Platz für die Bereitstellung zahlreicher Kräfte.
Eine Panorama-Aufnahme vom Nürburgring. Helfer aller Couleur, soweit das Auge reicht.
Sonnenaufgang nach einer schlaflosen Nacht. Als Lagerplatz für das Bayerische Kontingent wurde uns zunächst ein isoliert gelegener Schotterplatz, bar jeglicher Infrastruktur, circa 1.000 Meter vom Nürburgring entfernt, zugewiesen. Es wurde schnell klar, dass wir uns eigenständig nach einer für uns eher brauchbaren Alternative umsehen mussten. Mithilfe eines THW-Trupps wurden wir auf eine ehemalige Kaserne am Flugplatz Mendig aufmerksam, den wir sodann anfuhren, um Näheres zu Erkunden.
Das Areal der ehemaligen Kaserne, die bis 2007 als Heeresflugplatz genutzt wurde, steht im Eigentum einer Immobilienfirma. Auf dem dortigen Gelände fanden wir auch das DRK-Bildungszentrum Mayen-Koblenz. Das hier tätige DRK-Team unterstützte uns sofort mit hilfreichen Informationen, Kontakten und Telefonnummern sowie einer kleinen Stärkung. Auch an dieser Stelle nochmals ein ganz herzlicher Dank dafür!
Nach erster Inaugenscheinnahme des Geländes wurde festgestellt, dass dieses für unsere Zwecke sehr gut geeignet war. Nach Verhandlungen mit dem Eigentümer, einem Vertreter des Bundeslandes, der Gemeinde, dem DRK sowie der örtlichen Feuerwehr konnten wir drei der leerstehenden Kasernengebäude für unsere Mannschaft in Beschlag nehmen und auch die Straßen und Wiesen nutzen.
Somit war eine vernünftige Unterkunft gesichert für das demnächst eintreffende Kontingent. Mehr dazu im nächsten Bericht.
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