53 Kinderfeuerwehren
128 Jugendgruppen
187 Freiwillige Feuerwehren und 1 Werkfeuerwehr
7.535 engagierte innerhalb der Feuerwehren im Landkreis Bayreuth
Anlässlich der Kommandantendienstversammlung des Jahres 2023 begrüßte unser Kreisbrandrat neben zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Bund, Landkreis und Kommunen auch die Vertreter von THW, Polizei, Rettungsdienst, Bergwacht und der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach, die Feuerwehrführungskräfte benachbarter Kreis- und Stadtbrandinspektionen sowie die Kommandantinnen und Kommandanten und die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion aus dem Landkreis Bayreuth.
Grußworte zu Beginn der Veranstaltung sprachen der Erste Bürgermeister Sven Ruhl, Dr. Silke Launert, Markus Ruckdeschel (Kreisgeschäftsführer BRK Bayreuth) und Olaf Heber (Leiter der Polizeiinspektion Bayreuth Land) gefolgt von einer Ansprache unseres Landrates Florian Wiedemann.
Kinder- und Jugendfeuerwehr
1/6 der Kinderfeuerwehren (730 Kinder) aber auch Jugendgruppen (753 Jugendliche) im Vergleich zu ganz Oberfranken sind im Landkreis Bayreuth aktiv. „Damit sind wir in Bayern ganz weit vorne und ist maßgeblich der guten Nachwuchsarbeit von euch zu verdanken!“ so Schreck mit dankenden Worten an die Kinderfeuerwehrbeauftragten, Kinderfeuerwehrbetreuer und Jugendwarte im Landkreis und innerhalb der Feuerwehren gerichtet.
Die gute Kinder- und Jugendarbeit zeigt sich auch bei den zahlreichen Veranstaltungen die innerhalb eines Jahres auf Landkreisebene angeboten werden. Hier ist die Resonanz durchweg hoch und die erzielten Ergebnisse sehr gut. Einen riesigen Erfolg erzielten teilnehmende Jugendgruppen auch auf Oberfrankenebene beim Bezirksjugendleistungsmarsch 2022 und 2023.
Brandschutzerziehung
Seit über 35 Jahren ist die „Brandschutzerziehung“ im Landkreis Bayreuth installiert. Eine Erfolgsgeschichte getragen durch die Ausbilderinnen und Ausbilder für die Brandschutzerziehung auf Inspektionsebene, welche jeder Alters- und Menschengruppe das passende Angebot an Brandschutzerziehungsausbildung zukommen lassen kann. Bestens bewährt hat sich auch der im Landkreis Bayreuth vorhandene Feuerlöschtrainer. Dieser geht regelmäßig, betrieben durch die Kameradinnen und Kameraden der FF Altenplos, innerhalb des Landkreises für praktische Brandschutzübungen auf Tour.
Ausbildung auf Landkreisebene
Von den Führungskräften der Kreisbrandinspektion, wird im Vergleich vor noch ein paar Jahren, heute mehr Zeit Investition und Engagement gefordert und eingebracht. Neben Fachthemen die innerhalb der Ausbildungsinspektion stetig steigen, sind mittlerweile alle Kreisbrandmeister verstärkt in die Ausbildung einbezogen und unterstehen bei Fachthemen der Ausbildungsinspektion. Fachthemen die installiert wurden sind z.B. Hochwasserlagen, Eisenbahnunfälle, Flugunfälle, neue Löschtechniken, Wald- und Vegetationsbrände. Der Bedarf an gezielter, fachspezifischer Ausbildung im Landkreis ist hoch. Das Angebot wird stetig weiter ausgebaut werden. Durch die Vielfältigkeit an großen Einsatzlagen die uns in der Vergangenheit schon mehrfach zu Einsätzen ausrücken hat lassen muss die Ausbildung auf Landkreisebene zentrierter, moderner und effektiver aufgestellt werden. Im Hinblick auf das Thema Katastrophenschutz, welches immer wichtiger für die Zukunft wird, wäre es sinnvoll eine feste Ausbildungsstätte im Landkreis Bayreuth mit baulichen Übungsanlagen zu schaffen. Hier könnten die 6.052 Einsatzkräfte der Feuerwehren qualitativ geschult werden um den stetig steigenden Anforderungen bei den Einsatzlagen gerecht werden zu können. Dabei ist der Fokus auf die Sicherheit unserer Frauen und Männer im Einsatzdienst gerichtet und das wichtigste Ziel. Sie sind das höchste Gut in unseren Wehren, ohne sie lässt sich kein Einsatzmittel in Betrieb nehmen und schlussendlich keine Hilfe dort ankommen wo sie benötigt wird. Eine weitere Spezialisierung der Feuerwehrführungskräfte ist ebenso unumgänglich wie eine Spezialisierung der Löschzüge und deren Fort- und Weiterbildung.
Personalstärke und Einsätze
Innerhalb 187 Freiwilligen Feuerwehren und einer Werkfeuerwehr verfügt der Landkreis Bayreuth über 6.052 Aktive. Darunter auch 761 Frauen die ehrenamtlich ihren Dienst am Nächsten leisten. Eine hohe Belastung für die Feuerwehren im Landkreis stellen die Faktoren weniger Feuerwehren im Landkreis und weniger Mitglieder innerhalb dieser dar. Im Gegenzug sind sie aber mit immer neuen und mehr Herausforderungen konfrontiert. Im Vergleich zu den Vorjahren geht die Jahresstatistik mittlerweile an die 2000 Einsätze pro Jahr welche durch unsere Ehrenamtlichen bewerkstelligt werden. Umso mehr ist hier für eine Entlastung mehr Spezialisierung notwendig.
Wald- und Vegetationsbrände
Durchatmen konnten unsere Feuerwehren bei der Anzahl und Art der alarmierten Wald- und Vegetationsbrände. Vorsicht ist geboten den Schein trügen zu lassen. Wald- und Vegetationsbrände stellt ein Thema innerhalb der Feuerwehren aber auch des Katastrophenschutzes dar, auf welches wir uns für die kommenden Jahre noch intensiver einstellen müssen. Multiplikatorenschulungen zur Sensibilisierung und um Grundkenntnisse zu vermitteln sind hierfür schon durchgeführt worden. Ein Wald- und Vegetationsbrandkonzept mit Grund- und Ergänzungsmodulen für Einsätze wurde installiert. Weitere Spezialisierungen und gezielte Ausbildung auch in der Praxis müssen jetzt erfolgen. Spezielle Waldbrandkarten sind in der Erstellungsphase. Neben der qualitativen Schulung der Einsatzkräfte ist auch das notwendige Equipment an Einsatzmitteln für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung notwendig. Der ausgerufenen Katastrophenfall im Landkreis Lichtenfels zeigte, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis es den Landkreis Bayreuth treffen wird oder die Kräfte des Landkreises im Rahmen eines Kontingenteinsatzes überörtlich angefordert werden. Nur mit der richtigen Ausstattung und bestens geschultem Personal werden sich künftig solche Lagen beherrschen lassen ohne Einsatzmittel dabei zu verlieren oder gar Einsatzkräfte dabei zu Schaden kommen zu lassen. Ein Abrollbehälter Wald- und Vegetationsbrand mit weiterem Spezialgerät zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ist hier eine notwendige Anschaffung die umgesetzt werden muss.
Katastrophenschutz
Katastrophenschutz ist seit der Pandemie, dem Ukrainekrieg und der Intensität der Wald- und Vegetationsbrände wie sie uns in Oberfranken begegnen in den Fokus gerückt und bayernweit ein zentrales, wichtiges Thema. Neben den Sturm, Schnee- und Hochwasserlagen erweitern sich die Themen auf welche die Feuerwehren vorbereitet und handlungsfähig bleiben müssen rasant. In den vergangenen Jahren etwas stiefmütterlich behandelt, ist es dringender den je geworden den Zivilschutz zur aktiven Aufgabe aller im Katastrophenschutz beteiligten Blaulichtorganisationen zu etablieren. Die Einsatzhäufigkeit in diesem Bereich wird sich erhöhen. Vorsorgliche Planungen, Warnungen, Aufklärungen und Eigenvorsorge der Bevölkerung sind ebenso unverzichtbar, wie ein zeitgerechtes Katastrophenschutzlager im Landkreis zu installieren. Ein großes Dankeschön sprach KBR Hermann Schreck an dieser Stelle auch noch einmal an alle beteiligten Einsatzkräfte aus, welche sich im Jahr 2021 im Rahmen eines sechstägigen Kontingentseinsatzes ins Ahrtal begaben. 135 Kräfte der Feuerwehren aus dem Landkreis zusammen mit Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Stadt Bayreuth und dem BRK haben dort 63 Einsatzstellen abgearbeitet. Am 28.09.2023 konnten sie mit der Fluthelfermedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet werden.
Neues Einsatzgerät im Landkreis Bayreuth und Digitalfunk
Das Turbinenlöschgerät, der AirCore TAF 35 stationiert und eingesetzt durch die FF Mistelgau, war bereits mehrfach im Einsatz und hat sich bestens bewährt. Die FF Gefrees hat eine neue Drehleiter erhalten. Die gebrauchte Drehleiter von Gefrees wird zukünftig am Standort der FF Bad Berneck stationiert sein. Ein Pilotprojekt als Test für die Einsatztauglichkeit innerhalb des Landkreises Bayreuth wird mit dem sog. Wolf R1 – einem taktischen Einsatzroboter der Firma Magirus umgesetzt.
Der Digitalfunk läuft, ist aber nicht krisenfest und keineswegs so betriebssicher wie es notwendig wäre. Bei einem Blackout muss damit gerechnet werden, das spätestens nach 4 Stunden das Netz zusammenbricht. Ein funktechnisches Chaos bei Flächenlagen hat Überlegungen angestoßen die Sprechgruppen zu splitten außerdem muss die Verwendung der Statustasten in der Praxis besser umgesetzt werden.
Kommandantendienstversammlung ab 2024
Ab 2024 wird die Verbandsversammlung und die Kommandantendienstversammlung als eine gemeinsame Veranstaltung durchgeführt werden. Dem prall gefüllten Terminplan der Führungskräfte und Vorstände unserer Feuerwehren bleibt so ein weiterer Pflichttermin im Jahr erspart, die Veranstaltung kann insgesamt aufgewertet werden. Ohne Verbandsarbeit wäre die Weiterentwicklung des Feuerwehrwesen in Bayern nicht mehr möglich, eine Thementrennung zwischen Verbands- und Kommandantendienstversammlung ist nur noch schwer bis gar nicht möglich und so eine Zusammenlegung beider Veranstaltungen auf einen gemeinsamen Termin eine gute Entscheidung. Für das kommende Jahr ist die gemeinsame Veranstaltung bereits am 09.06.2024 in Elbersberg eingeplant.
In seinem Schlusswort bedankte sich KBR Hermann Schreck bei unserem Landrat Florian Wiedemann und seinen Mitarbeitern für die Unterstützung. Großen Dank sprach er auch an die Mitglieder des Kreistages aus, denn immer wieder gewähren sie erhebliche Fördersummen für die Beschaffungen im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes. Ebenso galt es den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, den Mitgliedern der Gemeinde- Martgemeinde- und Stadräte, ebenso wie den Mitarbeitern in den Rathäusern zu danken. Desweiteren bedankte er sich für eine gute Zusammenarbeit mit den Partnern im ILS Bereich Bayreuth/ Kulmbach sowie den Vertretern der anderen Hilfsorganisationen und der Polizei. Ebenfalls großer Dank galt es den politischen Mandatsträgern im Landtag und Bundestag anzusprechen genauso wie für die Unterstützung und Mitarbeit der Feuerwehrführungskräfte im Landkreis Bayreuth.
Der FF Glashütten dankte KBR Hermann Schreck für die Ausgestaltung der Mehrzweckhalle und die gute Versorgung mit Speisen und Getränken während der Versammlung. Er wünschte allen eine unfallfreie Rückfahrt zu ihren Standorten.
Fotos/Text: KBM Stephanie Bleuse