Sie gehört nicht zu den ältesten Feuerwehren des Landkreises Bayreuth, ist aber ein nicht wegzudenkender Pfeiler im Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Goldkronach: Die Feuerwehr Leisau nutzte den würdigen Rahmen ihrer 90-Jahr-Feier, um ein lang ersehntes Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst zu stellen. In der Goldkronacher Schulaula versammelten sich zum Festakt die benachbarten und befreundeten Wehren, Feuerwehrführungskräfte, Bürgermeister und Stadträte sowie die Geistlichen beider Konfessionen.
Siegfried Tröger, selbst Mitglied der Wehr, die aus Kottersreuther und Leisauer Mitgliedern besteht, trug in einer kurzweiligen Zusammenfassung die 90jährige Geschichte der Wehr vor, wie sie unter fachmännischer Beratung des Stadthistorikers Johann Kießling zusammengetragen wurde.
Kommandant Hans-Georg Neukam erinnerte humoristisch an das zweijährige Genehmigungs- und Planungsverfahren bis zur Auslieferung des Tragkraftspritzenfahrzeuges, das am 29. Februar 2016 in Görlitz abgeholt werden konnte.
Bürgermeister Holger Bär gratulierte der Wehr zum doppelten Festakt. Während 90 Jahre im Leben eines Menschen als „alt“ bezeichnet würde, sei eine Wehr wie Leisau mit 90 Jahren eher jung. Bär beleuchtete die tiefe Verwurzelung der Feuerwehr in der Gesellschaft, natürlich mit der primären Aufgabe, für deren Schutz zu sorgen und somit die Pflichtaufgabe der Gemeinde zu erfüllen. Das Einsatzfahrzeug, das den bisherigen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ersetzt, hat mit insgesamt 63.814 € zu Buche geschlagen. Während sich die staatliche Förderung auf 24.200 € belief, hat die Stadt Goldkronach 35.612 € der Kosten getragen. Dankbar zeigte sich das Stadtoberhaupt für die Beteiligung des Feuerwehrvereins mit 4.000 €. Das Fahrzeug wertete Bär als Anlagevermögen in das Ehrenamt, das mit Zeit, Wissen und Leidenschaft für die Sicherheit der Bürger Sorge trage.
Kreisbrandinspektor Winfried Prokisch überbrachte die guten Wünsche der Landkreisführung und zeigte auf, dass das heutige Einsatzgeschehen weitaus umfangreicher ist als zur damaligen Zeit, in der die Feuerwehr ausschließlich die Aufgabe hatte, Brände zu löschen. Technische Hilfeleistungen bilden heute die Einsatzschwerpunkte, die Feuerwehren verkörpern die Hilfe am Nächsten. Ziel müsse es bleiben, der Bürgerschaft zu vermitteln, dass die richtige Gerätschaft für die Feuerwehr unverzichtbar für eine effektive Hilfe ist.
Stadtkommandant Klaus-Dieter Löwel überbrachte die Glückwünsche der Ortskommandanten, die die Jubelwehr mit einem Präsent überraschten.
Pfarrer Hans-Georg Taxis und Pater Stefan Matula stellten Fahrzeug und Mannschaft unter den Segen Gottes.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit