Kurz, jedoch heftig wütete das Sturmtief „Fabienne“ am Abend des 23. September 2018 auch im Landkreis Bayreuth. Die Integrierte Leitstelle Bayreuth-Kulmbach nahm in der Zeit von 18:00 Uhr bis 21:30 Uhr rund 250 Notrufe entgegen, hatte jedoch frühzeitig reagiert und das Personal auf 14 Mitarbeiter aufgestockt. Für die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis brachte das Sturmtief die Anforderung zur Hilfeleistung bei rund 150 Einsätzen innerhalb kurzer Zeit.
Häufungen gab es hier im Stadtgebiet Pegnitz und im Pottensteiner Ortsteil Weidenhüll im südlichen Landkreis durch orkanartige Böen und Starkregen. Unter anderem waren Industrie- und Gewerbeetriebe betroffen, Bäume über Bahnstrecken und Straßen, überflutete Straßen und Keller und abgedeckte Dächer die Einsatzschwerpunkte. Ein Baum schlug auf einen PKW, der Fahrer konnte sich unverletzt befreien. In Kirchenlaibach konnten die dortigen Wehren einen beginnenden Dachstuhlbrand nach Blitzschlag verhindern.
Die zu diesem Einsatz zunächst alarmierte Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) konnte ihre Einsatzfahrt abbrechen, nahm aber die konzeptionell bei Flächenlagen vorgesehene „Mobile Führungsstelle“ des Landkreises Bayreuth in Betrieb. An der Feuerwache bei der Integrierten Leitstelle in Bayreuth dockte die UG-ÖEL mit ihrem Team um Kreisbrandinspektor Harald Schöberl an und übernahm die zeitunkritischen Einsätze bis 22:00 Uhr. Die technischen und organisatorischen Vorkehrungen, die es seit der Inbetriebnahme der Leitstelle 2011 gibt, erlauben unter anderem die Übermittlung von Einsätzen aus dem Einsatzleitsystem direkt in den Einsatzleitwagen (ELW2) der Unterstützungsgruppe, ohne aufwändig faxen zu müssen. Kreisbrandrat Hermann Schreck fungierte als Fachberater für die Absprache der einsatztaktischen Maßnahmen.
Fotos: KBM Sven Kaniewski; Text: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit