Bei gleich zwei Großübungen haben die Freiwilligen Feuerwehren in der Inspektion I ihre Schlagkraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zunächst wurde die Feuerwehr Bindlach gegen 13.30 Uhr zur Firma NKD alarmiert. Dort war man von einem Brand im 4. Stock des Bürogebäudes ausgegangen. Drei Personen seien vermisst, drei weitere stünden an der Brüstung, so das Szenario. Zusätzlich habe sich durch den Brand auf der Bühlstraße ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen ereignet. Das angenommene Schadensereignis setzte ein Kette von Hilfs- und Rettungskräften in Bewegung. Neun Feuerwehren und die BRK-Bereitschaften Bad Berneck und Bayreuth rückten mit rund 140 Kräften an und probten den Ernstfall. KBM Jürgen Wunderlich erläuterte den zahlreichen Zuschauern und Ehrengästen Vorgehens- und Verfahrensweise bei derartigen Realeinsätzen. Die Einsatzleitung Feuerwehr hatte Bindlachs Kommandant Marco Neugebauer inne. Als Übungsbeobachter fungierte KBM Christian Heidenreich.
Einen Real-Einsatz gab es zwischen den Übungen: in Escherlich wurde die dortige Feuerwehr in die Ringstraße mit dem Stichtwort „Kleintierrettung“ alarmiert: dort galt es, eine Katze vom Dach zu holen. Nach wenigen Minuten meldete der Einsatzleiter „Katze erfolgreich vom Dach gerettet“
Kurz nach 15:00 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Neubau alarmiert. Ausgegangen waren die Übungsplaner von einem PKW-Brand auf einem Wanderparkplatz, der auf den angrenzenden Wald übergegriffen hat. Entsprechend der Nachalarmierung kamen weitere neun Feuerwehren zum Übungseinsatz, darunter landkreisübergreifend die Freiwillige Feuerwehr Nagel (Landkreis Wunsiedel). Insgesamt waren hier rund 100 Kräfte unter der Einsatzleitung von Kommandant Rainer Sauer involviert. Eine rund 600 Meter lange Schlauchleitung wurde vom Fichtelsee an die Übungsstelle verlegt. Wasserführende Fahrzeuge richteten einen Pendelverkehr ein, Wasserentnahmestellen hierfür waren Hydranten im Ort. Die Bürgermeister Karl-Heinz Glaser, Axel Herrmann, Franz Tauber und Theo Bauer machten sich persönlich ein Bild von der Lage. Unterstützt wurde die Einsatzleitung vom Einsatzleiterabschnittsfahrzeug der Feuerwehr Unterlind sowie von Kreisbrandmeister Johannes Geisler, der für die Übung verantwortlich zeichnete. Als Übungsbeobachter fungierte KBM Jürgen Wunderlich.
Fazit für beide Übungen: „Übungsziel erreicht“. Nur, wer regelmäßig übt, ist im Ernstfall den Herausforderungen gewachsen. Übungskünstlichkeiten können nicht ausgeschlossen werden, schaden dem eigentlichen Zweck jedoch nicht. Stets bemerkenswert das Engagement der Ehrenamtlichen. Der Zuspruch der Zuschauer, bestehend aus Angehörigen der an den Übungen Beteiligten, aber auch aus einer Vielzahl von nicht fachkundigen Interessierten zeigt, dass derartige Veranstaltungen nicht nur fachlich, sondern auch öffentlichkeitsrelevant sehr wichtig sind.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit