Die Gemeinde Heinersreuth ist ab sofort wieder vollständig mit Feuerwehrfahrzeugen bestückt. Am vergangenen Sonntag wurde mit der Indienststellung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges in Unterwaiz der Fuhrpark komplettiert. Der feierlichen Übergabe wohnten die Feuerwehrführung, die kommunale Spitze um Bürgermeister Hans Dötsch, Pfarrer Johannes Feldhäuser sowie zahlreiche Bürger und benachbarte Feuerwehren bei.
Bürgermeister Hans Dötsch erinnerte an die Gemeindeordnung, in der per Gesetz geregelt ist, dass die Kommune für den abwehrenden Brandschutz verantwortlich ist. Doch längst seien die ehrenamtlich Tätigen mit einer Vielzahl von Aufgaben beschäftigt, die über den ursprünglichen Charakter hinausgingen, so das Gemeindeoberhaupt. Unwetter, Hochwasser, Verkehrsunfälle und andere technische Hilfeleistungen seien ebenso an der Tagesordnung wie Brände. Die Frage, was die Feuerwehr tue, stelle sich nicht, so Dötsch: „Fragen Sie lieber, was die Feuerwehr nicht macht“, sagte der Bürgermeister anerkennend.
Die Bereitstellung der erforderlichen technischen Ausstattung müsse für die Kommunen trotz klammer Kassen eine Selbstverständlichkeit sein. 97.327 Euro hat das Tragkraftspritzenfahrzeug gekostet, das ein altes, nicht mehr fahrtaugliches Gerät ersetzt. An staatlichen Zuschüssen sind 19.500 Euro, also rund 20 Prozent, geflossen. Den Bärenanteil musste die Gemeinde selbst tragen.
Bis zur langwierigen Neuanschaffung schloss ein ausrangiertes Fahrzeug aus Altenplos die Lücke im Brandschutz. Die Ausstattung und deren Anordnung haben die aktiven Feuerwehrleute mit viel Liebe zum Detail konzipiert und umgesetzt. Der 156 PS starke Mercedes 516 verfügt über Allrad und wiegt mit Beladung rund fünf Tonnen. Bei der Beladung konnte lediglich die alte Pumpe weiter verwendet werden, wie Vorsitzender Gerhard Labe und Kommandant Harald Köhler den Bürgern erläuterten.
Kreisbrandrat Hermann Schreck erinnerte an die wichtige Grundlage der Menschen, die sich für den aktiven Dienst und somit der Hilfe an dem in Not geratenen Bürger bereit erklärten. Ihnen das richtige Werkzeug an die Hand zu geben, sei eine große, aber unvermeidbare Aufgabe der Kommunen. Die Feuerwehr Unterwaiz sei Garant für eine zuverlässige und effektive Hilfe und Synonym für engagierte, kleinere Ortsfeuerwehren. Personalintensive Schadensereignisse wie etwa bei Unwetter und Hochwasser, seien ohne deren Hilfe nicht mehr zu leisten.
Wie wichtig dabei auch das menschliche Miteinander ist, zeigte sich am Besucher einer großen Abordnung von Feuerwehrleuten aus dem sächsischen Starbach. Bei der Elbeflut vor mehr als zehn Jahren waren zahlreiche Feuerwehren aus dem Landkreis Bayreuth, darunter auch aus dem Gemeindegebiet Heinersreuth, in den Osten zur Fluthilfe gefahren. Dort hat die kameradschaftliche Verbundenheit zur Feuerwehr Starbach ihre Wurzeln, die bis zum heutigen Tag reicht.
Pfarrer Johannes Feldhäuser stellte Mannschaft und Fahrzeug in einer kurzen Andacht unter den Segen Gottes.
Text: Carolin Rausch, Leiterin FB Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: Carolin Rausch