Am 01.11.2014 wurde im Rahmen der Katastrophenschutzvollübung im Landkreis Bayreuth der Startknopf für einen Pilotversuch gedrückt. Eigens Staatssekretär Gerhard Eck war hierzu angereist, um gemeinsam mit Landrat Hermann Hübner dieses Thema zu erläutern. Johannes Trottberger von Digitalradio Bayern erläuterte den Politikern im Beisein von Medienvertretern das sogenannte EWF, Emergency-Warning-Functionality-System. Durch dieses soll künftig eine landesweite Warnung der Bevölkerung bei Großschadensereignissen oder im Katastrophenfall über Digitalradio möglich sein.
Es lag also nahe, die Katastrophenschutzvollübung mit einem angenommenen Zugunglück im Speichersdorfer Ortsteil Haidenaab-Göppmannsbühl für diesen Testlauf zu nutzen. Die Anbindung des Systems ist in der Integrierten Leitstelle Bayreuth-Kulmbach bereits realisiert, sodass am vergangenen Samstag auch dort der Startknopf gedrückt wurde. Binnen einer Minute war die Warnmeldung vom System hochgeladen und wurde über 150 Radiogeräte, die eigens hierfür an die Bevölkerung ausgegeben wurden, ausgestrahlt.
In Vollfunktion sollen die Mitarbeiter der Leitstelle über spezielle Software direkten Zugang zum Warnkanal im DAB+ Netz bekommen und dadurch die Möglichkeit erhalten, Durchsagen über diesen Kanal auszustrahlen. Begleitet werden diese Durchsagen durch mehrsprachige Texthinweise auf den Displays der Digitalradiogeräte.
Damit die Informationen schnellstmöglich beim Hörer ankommen, wird es einen speziellen Warnkanal geben, auf den sämtliche Radiogeräte im Bedarfsfall automatisch umschalten oder sich aus dem Standbybetrieb einschalten. Auch das Thema Barrierefreiheit gewinnt bei diesen Warnmeldungen neue Bedeutung. So können durch Alarm-LEDs, Vibration und Textanzeigen Menschen mit Behinderung schnellstmöglich gewarnt werden.
Nach erfolgreichen Tests sollen alle Integrierten Leitstellen in Bayern an das EWF-System angeschlossen werden.
Text und Fotos: Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit